Eine Diskussion über Wedels Innenstadt, Öffentlichkeit und den Umgang mit Kritik
Teil 1: Der Facebook-Beitrag von Frau Binz-Vedder
Am 11. April postete Rosemarie Binz-Vedder in der öffentlich einsehbaren Facebook-Gruppe „Germany Wedel“ einen Beitrag mit der Überschrift:
„Was ist nur aus unserem Wedel geworden?“
Sie schilderte darin eindrücklich ihre Sicht auf die Entwicklung der Innenstadt und knüpfte daran eine Reihe kritischer Fragen. Besonders im Fokus: der unbelebt wirkende Rathausplatz, der Zustand der Bahnhofstraße, fehlende Gastronomie am Abend sowie hohe Parkgebühren und schlechte Anbindung im Hafenbereich.
Verstärkt wurde ihre Sorge durch die Verlinkung von drei SHZ-Artikeln über Gewalttaten in Wedel, darunter eine Messerattacke auf einen Lehrer, eine schwere Körperverletzung in einer Bar und eine Auseinandersetzung an einem Kiosk. Ihre zentrale Frage lautete: „Fühlen Sie sich noch sicher in der Innenstadt?“
Ich habe diesen Beitrag gelesen – und darauf öffentlich reagiert:
Hier geht es zu meinem Kommentar
Teil 2: Der öffentliche Gegenangriff
Nur einen Tag später – am 12. April – veröffentlichte Frau Binz-Vedder einen weiteren Beitrag, diesmal in direkter Ansprache an mich. Ihre Kritik traf mich persönlich und drehte sich nicht mehr nur um Inhalte, sondern um mein Handeln als Autor:
„Herr Lüchau! So geht das nicht weiter!“
Sie warf mir vor, meine sogenannte „private Homepage“ sei in Wahrheit ein öffentliches Medium, auf dem man ihr nicht widersprechen könne. Dass ich als Fraktionsvorsitzender der CDU Wedel dort Kritik äußere, sei nicht akzeptabel. Dass ich Facebook kritisch erwähnte, deutete sie als Angriff auf das gesamte Netzwerk und seine Nutzer*innen.
Ihre Forderung: Ich solle meinen Beitrag entfernen, weil er Facebook-Nutzer*innen angeblich einschüchtern und zum Schweigen bringen könne.
Diese Darstellung ist in mehrfacher Hinsicht falsch.
Sowohl die Inhalte der Facebook-Gruppe „Germany Wedel“ als auch die Artikel auf meiner Website sind für jede und jeden öffentlich lesbar – auch ohne Account. Und: Wer einen Facebook-Account besitzt, kann unter dem Originalbeitrag kommentieren. Wer meine Seite besucht, kann mir jederzeit eine E-Mail schreiben oder über die vorhandene Kommentarfunktion Rückmeldung geben. Der Vorwurf, man könne mir „nicht widersprechen“, ist nachweislich nicht zutreffend.
Wer Öffentlichkeit einfordert, sollte sie auch zulassen.
Teil 3: Mein offener Brief
In Reaktion auf die öffentlichen Vorwürfe von Frau Binz-Vedder habe ich mich entschieden, ebenfalls öffentlich zu antworten – sachlich, direkt und im Geist der offenen Debatte:
Hier geht es zu meinem offenen Brief an Frau Binz-Vedder
Nach der Veröffentlichung meines offenen Briefes blockierte mich Frau Binz-Vedder auf Facebook. Damit entzog sie sich genau der öffentlichen Diskussion, zu der sie mich zuvor so vehement aufgefordert hatte.
Teil 4: Öffentliche Kritik – aber bitte nur zu ihren Bedingungen?
Nach der Veröffentlichung meines offenen Briefes reagierte Frau Binz-Vedder erneut auf Facebook. Sie zeigte sich empört darüber, dass ich ihr öffentlich geäußertes Schreiben wiederum öffentlich beantwortet habe – und zwar auf meiner eigenen Website. Dass ich dabei ihren vollständigen Namen nannte, wurde von ihr ebenfalls kritisiert.
Zugleich wiederholte sie die Behauptung, Leserinnen und Leser meiner Homepage könnten ihre ursprünglichen Facebook-Beiträge nicht einsehen. Auch das ist schlicht falsch: Die betreffenden Beiträge stammen aus einer öffentlich einsehbaren Gruppe und sind – wie meine Seite – über Suchmaschinen zugänglich. Es handelt sich in beiden Fällen um öffentliche Aussagen in öffentlichen Räumen.
Bemerkenswert ist aber vor allem der Grundton: Es entsteht der Eindruck, als wolle Frau Binz-Vedder bestimmen, wo Kritik erlaubt ist – und wie andere auf ihre Aussagen zu reagieren haben. Genau das widerspricht dem, was sie selbst als demokratische Meinungsvielfalt einfordert. Meinungsfreiheit bedeutet eben auch, dass man selbst entscheiden kann, wann, wo und in welcher Form man auf öffentliche Kritik antwortet.
Dass ich ihren Namen verwende, ist angesichts ihres öffentlichen Auftretens nicht ungewöhnlich. Ich habe sie nicht persönlich angegriffen, sondern mich mit der Sache auseinandergesetzt – transparent, nachvollziehbar und auf Augenhöhe.
Teil 5: Persönliche Diffamierung ersetzt keine Argumente
Am 12. April veröffentlichte auch Gernot Kaser einen Beitrag, der deutlich über die bisherige Diskussion hinausging. Unter der Überschrift „Es macht keinen Sinn mit ‚He lücht‘ zu diskutieren“ richtete er sich in diffamierendem Ton gegen mich persönlich.
Er unterstellte, ich würde die Bürgerinnen und Bürger mit meiner Website täuschen, Informationen manipulieren und unterdrücken – bis hin zur Forderung, ich solle „von der Bühne abtreten“.
Diese Aussagen sind nicht nur falsch – sie sind ein Angriff auf die demokratische Streitkultur.
Meine Seite ist von Anfang an transparent gekennzeichnet mit offenen Kontaktmöglichkeiten. Die Kommentarfunktion ist aktivierbar, um sachliche Diskussion zu ermöglichen, nicht persönliche Herabsetzung.
Wer politische Debatten führen will, sollte nicht mit Verachtung antworten, sondern mit Verantwortung.