Zukunft der Badebucht Wedel gesichert? Stadt plant Millioneninvestition

Ohne Modernisierung droht das Aus für Wedels einziges Schwimmbad

Die Stadt Wedel steht vor einer entscheidenden Weichenstellung für die Zukunft der Badebucht. In der Ratssitzung am 27. März 2025 soll über die Finanzierung der dringend notwendigen Modernisierung des Kombibads entschieden werden. Sollte diese ausbleiben, droht der Stadt ein Schwimmbad-Aus, mit gravierenden Folgen für den Schul- und Vereinssport.

Warum ist die Modernisierung notwendig?

Die Badebucht ist in die Jahre gekommen und weist einen hohen Investitionsbedarf auf. Ohne grundlegende Sanierungsmaßnahmen kann der laufende Betrieb langfristig nicht aufrechterhalten werden.

Bereits am 17. Oktober 2024 hat der Rat im nicht-öffentlichen Teil eine Empfehlung für die Zukunft der Badebucht ausgesprochen. Die Geschäftsführung der Kombibad GmbH wurde beauftragt, eine überarbeitete Variante 3 weiterzuverfolgen. Diese sieht eine Fokussierung auf Schwimmsport und Schwimmausbildung vor, wobei die Sauna und Gastronomie optional weiterbetrieben werden können.

Die nun vorgelegte Finanzierungsplanung ist der entscheidende Schritt, um diesen Plan Realität werden zu lassen. Denn klar ist: Ohne eine gesicherte Finanzierung wird der Weiterbetrieb der Badebucht nicht möglich sein.

Hoher Jahresfehlbetrag: Stadt gleicht Verluste aus – Modernisierung soll Zuschussbedarf senken

Die Badebucht arbeitet seit Jahren mit einem hohen Jahresfehlbetrag, der von der Stadt Wedel durch den Defizitausgleich gedeckt wird. Die aktuellen Zahlen aus dem Wirtschaftsplan 2025-2028 zeigen ein deutliches strukturelles Defizit:

Jahr Geplanter Jahresfehlbetrag (€)
2025 -2.523.500
2026 -2.206.500
2027 -2.116.500
2028 -1.792.000

Die geplante Modernisierung verfolgt nicht nur das Ziel, die Badebucht weiter betreiben zu können, sondern auch langfristig die Betriebskosten zu senken. Durch Maßnahmen wie:

  • Energetische Sanierung (u. a. Gebäudeisolierung, neue Wasseraufbereitung)
  • Effizienzsteigerung bei der Technik
  • Reduzierung nicht kostendeckender Bereiche

soll sich der jährliche Zuschussbedarf verringern. Der Wirtschaftsplan zeigt, dass bereits 2028 ein Rückgang des Defizits auf unter 1,8 Millionen Euro erwartet wird.

Was passiert, wenn die Finanzierung scheitert?

  • Keine Schwimmstätte mehr: Die Badebucht müsste schließen, Wedel hätte dann kein öffentliches Schwimmbad mehr.
  • Schul- und Vereinsschwimmen in Gefahr: Schüler, Vereine und Freizeitschwimmer müssten auf Bäder in umliegenden Städten ausweichen – falls Kapazitäten dort überhaupt vorhanden sind.
  • Langfristige Folgen für die Stadt: Ohne eine Schwimmstätte verliert Wedel ein wichtiges Freizeit- und Sportangebot, was auch die Attraktivität der Stadt für Familien und Vereine schwächen würde.

Wie geht es weiter?

Am 17. März 2025 berät der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) über den Finanzierungsplan. Die finale Entscheidung fällt am 27. März 2025 im Rat der Stadt Wedel. Sollte der Beschluss positiv ausfallen, könnte die Modernisierung 2026 beginnen und die neue Badebucht im März 2027 eröffnen.

Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Zukunft des Schwimmbads sein – und damit für alle, die auf eine funktionsfähige Schwimmstätte angewiesen sind.

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  • Zusammenfassung des Artikels „Wer sichert sich Wedels Lost Place?“:
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 20:32
    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:45
    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung zum Artikel – auch wenn der Ton wieder einmal mehr auf Provokation als auf konstruktiven Austausch abzielt. Ich möchte dennoch auf Ihre Punkte eingehen: Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt? Ein Großteil der neuen Stellen resultiert aus rechtlichen Verpflichtungen. Ein Teil der nicht[…]
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:33
    Die Annahme ergibt sich direkt aus den im Artikel genannten Punkten.
  • Warum kein privater Investor die Badebucht übernehmen wird
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:30
    Vielen Dank für den Hinweis – völlig richtig: Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden die Arbeitsverhältnisse in der Regel unverändert übernommen. Das schränkt natürlich auch die „Flexibilität“ eines möglichen privaten Betreibers deutlich ein und ist ein weiterer Grund, warum die Übernahme eines defizitären Betriebs w[…]
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 08:35
    Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt.? Warum investiert die Stadtsparkasse in Holm und nicht in Wedel? Warum wird die Sparkasse nicht zu Geld gemacht? Letztendlich wundert mich auch folgendes: Wo war die CDU in den letzten 12 Jahren? Soweit ich mich erinnere, wurde Niels Schmidt urch die CDU[…]
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 07:32
    Worauf beruht die Annahme, das sich kein Investor für ein privat betriebenes Bad finden würde ?  
  • Zusammenfassung des Artikels „Wer sichert sich Wedels Lost Place?“:
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 07:27
    Fest steht, das das Gelände im jetzigen Zustand einen Schandfleck darstellt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Wenn DHL in Wedel investieren möchte, wird doch sicherlich so etwas wie eine Machbarkeitsstudie existieren,auf die man aufbauen könnte. Es ist doch so: Ohne zusätzliche Steuereinnahmen kein Raum fü[…]
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    Renate Palm kommentierte auf Freitag, 21. März 2025 20:04
    Ein Hinweis. Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden auch die Arbeitsverträge übernommen. Eine Kündigung der Arbeitnehmer ist rechtlich selten durchsetzbar.