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Wedeler-Schulauer-Tageblatt vom 22.03.2025
Zusammenfassung des Artikels von Oliver Garbiel:
Nach der ablehnenden Haltung einiger Ratsfraktionen des ursprünglichen Plans, auf dem Possehl-Gelände an der B431 einen Edeka-Markt samt Kino und Self-Storage zu errichten, bringt ein neues Vorhaben Bewegung in die Debatte: Die Deutsche Post zeigt Interesse, dort ein DHL-Logistikzentrum anzusiedeln. Die Stadtverwaltung sieht darin eine realistische und planungsrechtlich umsetzbare Option. Die Ratsfraktionen in Wedel reagieren unterschiedlich auf die neue Entwicklung:
- SPD: Bevorzugt klar die DHL-Ansiedlung. Sie sieht darin einen Zuwachs an Arbeitsplätzen und Gewerbesteuern sowie eine schnellere Umsetzung ohne B-Plan-Änderung. Das ursprüngliche Kino-Projekt sei überdimensioniert.
- Grüne: Lehnt Nahversorgung an diesem Standort ab, ist beim DHL-Projekt aber noch unentschlossen. Sie betonen den Erhalt des kleinen Wäldchens auf dem Gelände.
- WSI: Zeigt sich offen und positiv gegenüber dem DHL-Projekt, fordert aber mehr Informationen.
- Linke: Bevorzugt DHL gegenüber dem Edeka/Kino-Vorhaben, sieht darin neue Arbeitsplätze und eine sinnvolle Nachnutzung.
- CDU: Will ohne belastbare Informationen keine Position beziehen und fordert eine fundierte Entscheidungsgrundlage.
- FDP: Ebenfalls zurückhaltend. Fordert ein unabhängiges Gutachten zur Bewertung der Varianten. Sie hält beide Projekte für grundsätzlich interessant, fand das Edeka/Kino-Projekt aber für die Bürger*innen attraktiver.
Mein Kommentar:
Es ist kaum nachvollziehbar, dass einige Fraktionen – allen voran die SPD – dem DHL-Projekt den Vorzug geben. Denn es stehen keine belastbaren Fakten, Studien oder ein Gutachten zur Verfügung, die die tatsächlichen Auswirkungen und Vorteile im Vergleich zum Edeka/Kino-Projekt objektiv bewerten. Während CDU und FDP zu Recht auf eine fundierte Entscheidungsgrundlage pochen, wird hier bereits politisch vorentschieden. Dabei sind zentrale Fragen – etwa zum Verkehrsaufkommen, zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit oder zur städtebaulichen Wirkung – noch völlig unbeantwortet.Eine solch weitreichende Entscheidung ohne Faktenlage zu treffen, wirkt voreilig und lässt eine sachorientierte Politik vermissen.