16. Sitzung des BKS - Zusammenfassung der Einladung

Datum: 12. Februar 2025

Ort: Rathaus Wedel

Hier geht es zu den Informationen aus dem Bürgerinformationssystem: Sitzungseinladung und Protokolle

Tagesordnung: PDF-Link zur Tagesordnung

Tagesordnungspunkt 6: Aufgabe des Kita-Standortes im Fährenkamp

Sachverhalt

Seit Ende der 1990er Jahre besteht eine Kindertagesstätte im Bereich Fährenkamp. Diese Einrichtung, zuletzt unter dem Namen „Lütt Hütt“ geführt, hatte in der Vergangenheit mehrfach mit Insolvenzen zu kämpfen. Der aktuell verantwortliche Träger informierte die Stadt Wedel im Oktober 2024 darüber, dass der Betrieb zum 31. März 2025 aus persönlichen Gründen eingestellt werde. Aufgrund eines beantragten Insolvenzverfahrens wird die Schließung jedoch bereits zum 31. Januar 2025 umgesetzt.

Reaktionen und Maßnahmen

Der AWO Ortsverein Wedel e. V. erklärte sich bereit, allen betroffenen Kindern Plätze in seiner neuen Kita an der Rissener Straße anzubieten. Weitere freie Plätze wurden auch von anderen Kitas in Wedel sowie bei Tagespflegepersonen gemeldet, sodass alle betroffenen Kinder versorgt werden können.

Bedarfsplanung und Standortprüfung

Ein externer Sachverständiger überprüfte die Gebäudesubstanz, und der Kreis Pinneberg wurde hinsichtlich der Bedarfsplanung konsultiert. Die schriftliche Rückmeldung des Kreises vom 14. Januar 2025 ergab, dass durch die Schließung der Kita „Lütt Hütt“ kein Mangel an Elementarplätzen entstehen wird. Vielmehr wird perspektivisch ein Überangebot erwartet, weshalb ein neuer Träger für diesen Standort keine Fördermittel nach dem Kita-Gesetz (SQKM-Mittel) erhalten würde.

Empfehlung

Die Verwaltung schlägt vor, den Kita-Standort im Fährenkamp aufzugeben. Aufgrund des nicht mehr vorhandenen Bedarfs und der ausbleibenden Förderung durch den Kreis ist der Weiterbetrieb wirtschaftlich nicht sinnvoll. Alternativen, wie die Einrichtung eines reinen Krippenhauses, würden umfangreiche bauliche Maßnahmen erfordern und zusätzliche finanzielle Belastungen für die Stadt bedeuten.

Finanzielle Auswirkungen

Die Schließung wird sowohl die Aufwendungen als auch die Erträge der Stadt Wedel beeinflussen. Für das Jahr 2025 war ein Betriebskostenzuschuss von 799.400 € eingeplant, von dem nach der Schließung keine weiteren Zahlungen mehr erfolgen. Die Einnahmen aus SQKM-Mitteln in Höhe von 560.300 € werden ebenfalls nicht mehr fließen.


Tagesordnungspunkt 7: Erweiterung der Schulkindbetreuung (SKB) an der Altstadtschule

Beschlussvorlage:

Der Rat der Stadt Wedel wird gebeten, die Realisierung einer weiteren Schulkindbetreuungs-Gruppe (SKB) an der Altstadtschule zu beschließen. Dies beinhaltet:

  • Aufnahme des entsprechenden Personalbedarfs (Erzieher*in und SPA) in den Stellenplan 2025.
  • Beschaffung der notwendigen Ausstattung (Mobiliar, Technik, pädagogisches Material) für den Betrieb der SKB-Gruppe.

Hintergrund und Begründung der Verwaltung:

  1. Ziele:
    • Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
    • Sicherstellung, dass alle Anträge auf Schulkindbetreuungsplätze bewilligt werden können.
  2. Rechtsanspruch:
    • Ab 2026 besteht ein aufsteigender Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab Klasse 1, der spätestens bis zum Schuljahr 2029/2030 umgesetzt sein muss.
    • Bereits jetzt können nicht alle Betreuungsanfragen bedient werden (11 Kinder auf der Warteliste). Es wird erwartet, dass die Nachfrage steigt.
  3. Finanzielle Details:
    • Gesamtkosten für die Ausstattungsinvestitionen: ca. 23.000 €.
    • Personalkosten für eine Erzieher*in (SUE S08a): 54.000 €/Jahr.
    • Personalkosten für eine SPA (SUE S03): 44.000 €/Jahr.
    • Jährlicher Aufwand insgesamt: 98.000 €, bei Einnahmen von 42.000 € (Saldo: -56.000 €/Jahr).
  4. Fördermöglichkeiten:

    Es besteht die Möglichkeit, Fördermittel aus dem Investitionsprogramm Ganztagsausbau II bis zum 31.12.2025 zu beantragen.

  5. Alternativen:
    • Keine zusätzliche Gruppe einzurichten. Dies würde bedeuten:
      • Längere Wartelisten.
      • Potenziell Kompensationszahlungen der Stadt bei Nichterfüllung des Rechtsanspruchs ab 2026.

Verwaltungsempfehlung:

Die Verwaltung empfiehlt die Einrichtung der zusätzlichen SKB-Gruppe, da diese erforderlich ist, um den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu gewährleisten und den steigenden Bedarf zu decken. Ohne die Erweiterung drohen längere Wartelisten und mögliche Kompensationszahlungen.


TOP 9.1: Abschlussbericht "Klimafrösche – Wedeler Kitas aktiv im Klimaschutz"

Projektübersicht

Das Projekt „Klimafrösche“ wurde im Jahr 2018 ins Leben gerufen und wird seit 2021 in Kooperation mit der S.O.F. Save Our Future Umweltstiftung fortgeführt. Ziel des Projektes ist die Unterstützung der Wedeler Kitas bei der Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie die Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in der frühkindlichen Bildung. Das Projekt wird mit 11.000 € jährlich ausschließlich durch städtische Mittel finanziert.

Aktueller Stand

Im Jahr 2024 wurde die Projektarbeit fortgesetzt, jedoch berichtete die Umweltstiftung von sinkender Beteiligung seitens der Kitas. Gründe hierfür sind der Fachkräftemangel, Überlastung des Personals und krankheitsbedingte Ausfälle. Dennoch konnten verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden.

Wichtige Maßnahmen und Aktivitäten im Jahr 2024

  • Vernetzungstreffen für pädagogische Fachkräfte:
    Datum: 01.02.2024, Teilnehmer: 10 Fachkräfte aus 6 Kitas.
    Austausch zu Bildungspartnerschaften und Klimaschutzmaßnahmen.
  • Fortbildung zu nachhaltigem Konsum und Klimaschutz:
    Datum: 07.03.2024, Teilnehmer: 8 Fachkräfte.
    Vorstellung einer Materialkiste mit Bildungsmaterialien.
  • Praxisorientierte Fortbildung zur biodiversitätsfreundlichen Ernährung:
    Datum: 07.05.2024, Teilnehmer: 7 Fachkräfte.
    Austausch über gelungene Projekte und Methoden.
  • Aktion „Klimameilen“ im Rahmen des STADTradeln:
    Beteiligung mehrerer Kitas mit über 400 Kindern.
    Sammeln von „grünen Meilen“ durch klimafreundliche Mobilität.
  • Bildungstheater bei der Wedeler Kulturnacht:
    Datum: 25.05.2024, Kinder-Theater zur nachhaltigen Entwicklung mit 30 Besuchern.
  • Weitere Fortbildungen und Abschlussbesuche:
    Durchführung einer Fortbildung im September sowie Besuche in den Kitas im Dezember.

Probleme und Herausforderungen

Ein geplantes digitales Vernetzungstreffen musste aufgrund geringer Anmeldezahlen abgesagt werden. Generell zeigt sich ein Rückgang der Beteiligung an Veranstaltungen, was auf die schwierige Personalsituation in den Kitas zurückzuführen ist.

Fazit und Empfehlungen

Das Projekt wird weiterhin als wichtige Maßnahme zur Förderung von Klimaschutz und nachhaltiger Bildung in Wedel angesehen. Eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit lokalen Akteuren soll das Projekt zukünftig noch sichtbarer machen.

Finanzielle Übersicht

Die für das Jahr 2024 bereitgestellten Mittel in Höhe von 11.000 € wurden vollständig eingesetzt. Die Ausgaben umfassen u. a. Fortbildungstage, Öffentlichkeitsarbeit und die Erstellung von Materialien.


Außerdem behandelt der BKS den Haushaltsbegleitbeschluss ein weiteres Mal. 

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  • Zusammenfassung des Artikels „Wer sichert sich Wedels Lost Place?“:
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 20:32
    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:45
    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung zum Artikel – auch wenn der Ton wieder einmal mehr auf Provokation als auf konstruktiven Austausch abzielt. Ich möchte dennoch auf Ihre Punkte eingehen: Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt? Ein Großteil der neuen Stellen resultiert aus rechtlichen Verpflichtungen. Ein Teil der nicht[…]
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    Die Annahme ergibt sich direkt aus den im Artikel genannten Punkten.
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:30
    Vielen Dank für den Hinweis – völlig richtig: Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden die Arbeitsverhältnisse in der Regel unverändert übernommen. Das schränkt natürlich auch die „Flexibilität“ eines möglichen privaten Betreibers deutlich ein und ist ein weiterer Grund, warum die Übernahme eines defizitären Betriebs w[…]
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 08:35
    Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt.? Warum investiert die Stadtsparkasse in Holm und nicht in Wedel? Warum wird die Sparkasse nicht zu Geld gemacht? Letztendlich wundert mich auch folgendes: Wo war die CDU in den letzten 12 Jahren? Soweit ich mich erinnere, wurde Niels Schmidt urch die CDU[…]
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 07:32
    Worauf beruht die Annahme, das sich kein Investor für ein privat betriebenes Bad finden würde ?  
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 07:27
    Fest steht, das das Gelände im jetzigen Zustand einen Schandfleck darstellt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Wenn DHL in Wedel investieren möchte, wird doch sicherlich so etwas wie eine Machbarkeitsstudie existieren,auf die man aufbauen könnte. Es ist doch so: Ohne zusätzliche Steuereinnahmen kein Raum fü[…]
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    Renate Palm kommentierte auf Freitag, 21. März 2025 20:04
    Ein Hinweis. Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden auch die Arbeitsverträge übernommen. Eine Kündigung der Arbeitnehmer ist rechtlich selten durchsetzbar.