Moorwegschule: Neue Container bis Herbstferien – Rat beschließt Übergangslösung und Schulentwicklungsplan

Die Stadt Wedel reagiert auf den akuten Platzmangel und einen Schimmelbefall an der Moorwegschule mit einer kurzfristigen baulichen Maßnahme: Das sogenannte „Igelhaus“ – ein aus vier Containern bestehender Klassentrakt – wird vollständig ersetzt. Der Rat hat am 17. Juli 2025 die dafür notwendige Beschlussvorlage (BV/2025/038) verabschiedet.

Was konkret passiert

  • Bis spätestens zu den Herbstferien 2025 soll das Igelhaus abgebaut und durch eine zweigeschossige Containeranlage mit acht Klassenräumen ersetzt werden.
  • Die neuen Container werden am bisherigen Standort aufgebaut und benötigen eine Baugenehmigung nach Landesbauordnung, da es sich um einen Sonderbau handelt.
  • In der Zwischenzeit werden die betroffenen vier Klassen in den Räumen der Schulkindbetreuung (SKB) unterrichtet. Diese werden in den Sommerferien entsprechend ausgestattet.
  • Die Maßnahme kostet laut vorläufiger Schätzung rund 200.000 Euro, davon 40.000 Euro investiv und 160.000 Euro laufend. Die Mittel sollen im Haushalt 2025 bereitgestellt werden.

Hintergrund: Schimmelbefall im Mai

Im Mai 2025 war in zwei Räumen des Igelhauses ein Feuchteschaden mit Schimmelbefall festgestellt worden. Die Stadt ließ daraufhin die gesamte Containeranlage untersuchen. Ergebnis: Zwei der vier Container – Baujahr 2015 – sind belastet und gelten als abgängig. Auch bei den beiden übrigen – Baujahr 2017 – ist nach Einschätzung der Verwaltung mit baldigen Schäden zu rechnen.

Deshalb entschied sich der Rat für den kompletten Austausch und eine Erweiterung auf acht Räume, um kurzfristig zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.

Mittelfristige und langfristige Planung

Neben der konkreten Maßnahme enthält der Beschluss auch zwei strategische Aufträge an die Verwaltung:

  • Bis Juni 2026 soll ein mittelfristiges Raumkonzept für alle Grundschulen in Wedel vorgelegt werden – mit Blick auf das Schuljahr 2026/2027.
  • Bis Ende 2026 soll ein vollständiger Schulentwicklungsplan erarbeitet werden. Dieser soll auf Basis der aktuellen Schülerzahlprognose, der rechtlichen Vorgaben (z. B. Ganztagsanspruch) sowie der verfügbaren Haushaltsmittel eine realistische Planung für die kommenden Jahre ermöglichen.

Die Prognose des Büros Gertz Gutsche Rümenapp (Stand Januar 2025) geht von einem weiter steigenden Bedarf an Schulraum aus – auch bei nur moderater Neubautätigkeit. Die Kapazitäten an Moorweg- und Altstadtschule gelten schon heute als ausgeschöpft.

Zusätzlicher Effekt: Entlastung für das Förderzentrum

Durch die temporäre Nutzung der SKB-Räume für den Unterricht wird die Schulkindbetreuung in die neu entstehenden Containerflächen umziehen. Das schafft wiederum Platz am bisherigen SKB-Außenstandort im Förderzentrum – ein Beitrag zur Umsetzung der Haushaltskonsolidierungsmaßnahme „Rückführung der SKB in die Schulen“.

Fazit

Die Stadt Wedel ersetzt kurzfristig die schadensbedingt gesperrte Containeranlage an der Moorwegschule und schafft mit einer doppelstöckigen Containerlösung acht neue Klassenräume. Parallel soll die langfristige Schulentwicklung strategisch neu aufgestellt werden. Die Bauarbeiten starten in den Sommerferien 2025, die neue Anlage soll spätestens zum Ende der Herbstferien (2. November 2025) betriebsbereit sein.

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