Die Entwicklung des Eigenkapitals der Stadt Wedel

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist ein wichtiger Indikator für die finanzielle Stabilität unserer Stadt. In den letzten Jahren hat sich das Eigenkapital der Stadt Wedel jedoch zunehmend verschlechtert, was die finanzielle Lage und die Belastungen durch Verbindlichkeiten verdeutlicht. Die hier dargestellte Tabelle zeigt die jährliche Entwicklung des Eigenkapitals der Stadt Wedel und den Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme über mehrere Jahre hinweg – von den tatsächlichen Ergebnissen früherer Jahre bis hin zu den geplanten Haushaltszahlen der kommenden Jahre.

Diese Übersicht macht deutlich, wie die allgemeine Rücklage und das Eigenkapital durch Jahresfehlbeträge und steigende Verbindlichkeiten belastet werden. Besonders auffällig ist der Rückgang des Eigenkapitals und dessen prozentualer Anteil an der Bilanzsumme – ein Indikator dafür, wie stark die finanzielle Lage der Stadt unter Druck steht. Der geplante Rückgang in den kommenden Jahren lässt erkennen, dass weitere Maßnahmen zur Stabilisierung dringend notwendig sind, um Wedel langfristig finanziell zu sichern.

Die Tabelle bietet somit eine transparente Grundlage, um die finanzielle Entwicklung der Stadt nachzuvollziehen und informiert über die Herausforderungen, die durch die aktuelle Haushaltslage entstehen.

Haushaltsjahre Eigenkapital am 31.12. (in TEUR) Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme (%)
Ist 2011 83.479 41%
Ist 2012 66.339 31%
Ist 2013 59.144 29%
Ist 2014 53.340 24%
Ist 2015 53.946 24%
Ist 2016 53.966 23%
Ist 2017 56.741 24%
Ist 2018 52.265 22%
Ist 2019 50.172 22%
Ist 2020 60.192 24%
Ist 2021 66.927 26%
Ist 2022 65.606 25%
Ist 2023 55.044 20%
2024 48.207 k.A.
HH-Jahr 2025 30.671 k.A.
2026 23.042 k.A.
2027 14.982 k.A.
2028 5.699 k.A.

Die Entwicklung des Eigenkapitals der Stadt Wedel zeigt einen besorgniserregenden Trend. Die stetige Abnahme des Eigenkapitals in den vergangenen Jahren, die sich in den zukünftigen Haushaltsplanungen fortsetzt, deutet auf eine sich zuspitzende finanzielle Krise hin. Prognosen für die kommenden Jahre lassen vermuten, dass das Eigenkapital ins Negative rutschen könnte – ein Zustand, der schwerwiegende Folgen für die Handlungsfähigkeit der Stadt hätte.

Negatives Eigenkapital bedeutet, dass die Verbindlichkeiten der Stadt ihre Vermögenswerte übersteigen. In einer solchen Lage wäre Wedel formal überschuldet, was das Vertrauen der Gläubiger und potenzieller Investoren erschüttern würde. Dies hätte gravierende Auswirkungen auf die Finanzierungsmöglichkeiten der Stadt: Kredite könnten nur noch zu erheblich höheren Zinsen aufgenommen werden, wenn überhaupt. Hinzu kommt, dass die kommunale Aufsicht bei einem negativen Eigenkapital verschärfte Eingriffe vornehmen könnte, was Wedel dazu zwingen würde, noch rigorosere Sparmaßnahmen durchzusetzen – Maßnahmen, die zu weiteren Kürzungen bei wichtigen Dienstleistungen und Projekten führen könnten.

Für die Bürgerinnen und Bürger würde dies eine spürbare Verschlechterung der Lebensqualität bedeuten. Öffentliche Infrastruktur könnte zunehmend verfallen, Bildungs- und Kultureinrichtungen müssten mit weniger Mitteln auskommen, und notwendige Investitionen in die Zukunft Wedels könnten nicht getätigt werden. Die Stadt wäre in einem Teufelskreis gefangen, in dem Schulden, Zinsen und fehlende Handlungsspielräume die Möglichkeiten zur Erholung nahezu zunichtemachen.

Ohne ein umfassendes, mutiges Konsolidierungsprogramm und eventuell auch strukturelle Hilfen von höherer Ebene bleibt Wedel auf einem Weg in eine ungewisse Zukunft – mit wachsender Verschuldung und einer potenziellen Zunahme an finanzieller Abhängigkeit. Die Zeit, um gegenzusteuern, wird knapp.

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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 20:32
    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:45
    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung zum Artikel – auch wenn der Ton wieder einmal mehr auf Provokation als auf konstruktiven Austausch abzielt. Ich möchte dennoch auf Ihre Punkte eingehen: Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt? Ein Großteil der neuen Stellen resultiert aus rechtlichen Verpflichtungen. Ein Teil der nicht[…]
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:33
    Die Annahme ergibt sich direkt aus den im Artikel genannten Punkten.
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:30
    Vielen Dank für den Hinweis – völlig richtig: Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden die Arbeitsverhältnisse in der Regel unverändert übernommen. Das schränkt natürlich auch die „Flexibilität“ eines möglichen privaten Betreibers deutlich ein und ist ein weiterer Grund, warum die Übernahme eines defizitären Betriebs w[…]
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 08:35
    Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt.? Warum investiert die Stadtsparkasse in Holm und nicht in Wedel? Warum wird die Sparkasse nicht zu Geld gemacht? Letztendlich wundert mich auch folgendes: Wo war die CDU in den letzten 12 Jahren? Soweit ich mich erinnere, wurde Niels Schmidt urch die CDU[…]
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    Worauf beruht die Annahme, das sich kein Investor für ein privat betriebenes Bad finden würde ?  
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 07:27
    Fest steht, das das Gelände im jetzigen Zustand einen Schandfleck darstellt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Wenn DHL in Wedel investieren möchte, wird doch sicherlich so etwas wie eine Machbarkeitsstudie existieren,auf die man aufbauen könnte. Es ist doch so: Ohne zusätzliche Steuereinnahmen kein Raum fü[…]
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    Renate Palm kommentierte auf Freitag, 21. März 2025 20:04
    Ein Hinweis. Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden auch die Arbeitsverträge übernommen. Eine Kündigung der Arbeitnehmer ist rechtlich selten durchsetzbar.