Der Umwelt-, Bau- und Feuerwehrausschuss (UBF) der Stadt Wedel kommt am Donnerstag, 16. Oktober 2025, um 19:00 Uhr im Raum 221 des Johann-Rist-Gymnasiums (Am Redder 8) zusammen. Die Sitzung ist öffentlich und beginnt wie üblich mit einer Einwohnerfragestunde.
Gutachten und Berichte zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen
Ein Schwerpunkt der Sitzung liegt auf aktuellen Projekten im Bereich Umwelt und Klimaschutz. Vorgestellt wird ein bodenkundliches Gutachten zum Wiedervernässungspotenzial der Moorflächen in Wedel. Das Gutachten wurde im Auftrag der Stadt von der BWS GmbH erstellt und untersucht die Gebiete Randmoor, Seemoor und Wedeler Autal. Ziel ist es, die Klimaschutzwirkung dieser Flächen besser zu verstehen und Möglichkeiten zur Wiedervernässung zu prüfen. Das vollständige Gutachten ist online auf der Webseite der Stadt einsehbar.
Außerdem informiert die Verwaltung über den aktuellen Stand der Strategie zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt. Das Konzept ist seit 2021 in Arbeit und gliedert sich in drei Aktionsfelder: Lebensräume, Umweltbildung und Netzwerkbildung. In der Fortschreibung 2025 wurden unter anderem neue Kapitel zu den Lebensräumen Gewässer, Marsch, Grünland und Wald ergänzt. Im November soll ein weiteres Netzwerktreffen stattfinden, um lokale Akteure zusammenzubringen.
Ein weiteres Thema ist die Überprüfung des Leitfadens zur umweltfreundlichen Beschaffung. Der Leitfaden gilt seit Ende 2021 und ist Teil der Dienstanweisung für Vergaben. Aufgrund personeller Engpässe konnte die geplante Aktualisierung bisher nicht umgesetzt werden. Die Verwaltung zieht eine gemischte Bilanz: Zwar wurden zahlreiche ökologische Kriterien eingeführt, doch ihre konsequente Anwendung gelingt noch nicht in allen Fällen.
Beschlüsse zu Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung
Der Ausschuss befasst sich zudem mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Die Verwaltung schlägt vor, dass sich die Stadt Wedel der Erklärung „Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ anschließt. Ziel ist es, die 17 Nachhaltigkeitsziele – von Armutsbekämpfung über Klimaschutz bis zu nachhaltigen Städten – stärker in kommunale Entscheidungen einzubeziehen. Die Erklärung soll später vom Rat beschlossen werden.
Ebenfalls beraten wird die Nachtragssatzung zur Beitragserhebung für die Abwasserbeseitigung. Damit soll die rechtssichere Grundlage für die Berechnung von Anschlussbeiträgen gewährleistet werden. Der Kalkulationszeitraum reicht künftig von 2002 bis 2026. Die neuen Beitragssätze ergeben sich aus einer sogenannten Rechnungsperiodenkalkulation. Dabei wird der Aufwand für den Ausbau der Abwasseranlagen auf die angeschlossenen Flächen verteilt. Für Schmutzwasser sinken die Beiträge leicht, während sie für Niederschlagswasser aufgrund gestiegener Anforderungen steigen.
Ein weiterer Beschlussvorschlag betrifft die Widmung eines Teilgebiets des Sanierungsgebiets Stadthafen Wedel. Durch die Widmung werden die Flächen öffentlich-rechtlich nutzbar und die Hafenbehörde kann künftig ordnungsrechtlich handeln. So können etwa Regeln für das Befahren, Anlegen oder die Nutzung über den Gemeingebrauch hinaus festgelegt werden. Zudem entspricht die Widmung den Förderbedingungen für das Sanierungsgebiet und schafft klare Zuständigkeiten zwischen den beteiligten Fachbereichen.
Mitteilungen und Verkehrsfragen
Unter den Mitteilungen berichtet die Verwaltung unter anderem über die Prüfung einer Einbahnstraßenregelung im Breiten Weg. Nach rechtlicher Bewertung liegt keine Gefahrenlage vor, die eine solche Maßnahme nach der Straßenverkehrsordnung rechtfertigt. Damit bleibt es vorerst bei der bisherigen Verkehrsführung. In begleitenden Stellungnahmen äußern sich SPD und Grüne unterschiedlich zur Frage, ob eine Einbahnstraßenlösung den Erhalt der Straßenbäume und eine bessere Radwegeführung ermöglichen könnte.
Außerdem werden Anfragen zur Parkraumbewirtschaftung behandelt. Die Grünen fordern eine Ausweitung der Parkgebühren auf bis zu 700.000 Euro Einnahmen pro Jahr, unter anderem durch mehr bewirtschaftete Flächen und die Abschaffung der „Brötchentaste“. Zudem soll geprüft werden, ob für große Fahrzeuge wie Wohnmobile oder Lkw eigene Parkflächen geschaffen werden können. Die Verwaltung erklärt dazu, dass ein generelles Parkverbot für größere Fahrzeuge rechtlich nicht vorgesehen ist und eine Bewirtschaftung im Bereich Elbring derzeit nicht geplant ist.
Im Bereich Bau und öffentliche Flächen informiert der Bericht „Stand und Kosten wichtiger Bauvorhaben“ über laufende Projekte. Dazu zählen unter anderem der Ausbau des Breiten Wegs, des Tinsdaler Wegs, der A.-Stifter-Straße und mehrere Brückensanierungen im Autal. Die Kostenentwicklungen werden regelmäßig fortgeschrieben und im Ausschuss transparent dargestellt.
Weitere Punkte
Zum Abschluss stehen wie üblich der Bericht der Verwaltung zur Haushaltskonsolidierung, ein Überblick über laufende Hochbauprojekte sowie Anfragen der Politik auf der Tagesordnung.
Die Sitzung ist öffentlich, interessierte Bürgerinnen und Bürger können teilnehmen und in der Einwohnerfragestunde eigene Anliegen vorbringen.
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