Da die Investition der Stadt Wedel, die durch einen Ratsbeschluss getätigt wurde, im Zusammenhang mit dem eingeleiteten Abwahlverfahren von Herrn Kaser thematisiert wird, haben wir die relevanten Zahlen, Daten und Fakten zu dieser Anleihe zusammengestellt. Es kursieren viele Zahlen zu diesem Thema, die jedoch nicht unbedingt den tatsächlichen Werten entsprechen.
Vielen Dank an die Fragenstellerinnen und Fragensteller, die über unsere Seite an uns herangetreten sind.
Der Rat der Stadt Wedel hat im November 2014 entschieden, dass die Stadt Wedel sich mit einem Betrag von 10.000.000 € an der Stadtsparkasse Wedel beteiligt. Diese Beteiligung erfolgt durch die Bereitstellung von zusätzlichem Kernkapital mit einem festen Zinssatz von 6,0 %. Die Entscheidung über die jährliche Ausschüttung der Zinsen obliegt dem Vorstand der Stadtsparkasse Wedel.
Die Maßnahme zielte darauf ab, das Eigenkapital der Stadtsparkasse Wedel zu stärken und durch zusätzliche Finanzerträge den städtischen Ergebnishaushalt zu verbessern.
Das Eigenkapital einer Bank zu stärken macht aus mehreren Gründen Sinn:
- Stabilität und Sicherheit: Ein höheres Eigenkapital erhöht die finanzielle Stabilität der Bank und schützt sie besser vor wirtschaftlichen Schwankungen und Verlusten. Dies ist besonders wichtig, um das Vertrauen der Kunden und Investoren zu erhalten.
- Kreditvergabe: Mit mehr Eigenkapital kann die Bank ihre Kreditvergabe ausweiten. Dies unterstützt die lokale Wirtschaft, indem Unternehmen und Privatpersonen leichter Zugang zu Finanzmitteln erhalten.
- Regulatorische Anforderungen: Banken unterliegen strengen regulatorischen Anforderungen, die eine bestimmte Eigenkapitalquote vorschreiben. Durch die Stärkung des Eigenkapitals kann die Bank diese Anforderungen besser erfüllen und mögliche Sanktionen vermeiden.
- Risikomanagement: Ein höheres Eigenkapital ermöglicht der Bank ein besseres Risikomanagement. Sie kann potenzielle Verluste aus riskanteren Geschäften besser abfedern und somit ihre Gesamtstrategie diversifizieren.
- Wettbewerbsfähigkeit: Banken mit starkem Eigenkapital sind wettbewerbsfähiger. Sie können bessere Konditionen anbieten, was ihnen hilft, Kunden zu gewinnen und zu halten.
- Vertrauen der Anleger: Ein solides Eigenkapital signalisiert den Anlegern, dass die Bank finanziell gesund ist, was das Vertrauen stärkt und die Bereitschaft erhöht, in die Bank zu investieren.
Insgesamt trägt die Stärkung des Eigenkapitals dazu bei, die langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Bank zu sichern.
Finanziert wurde diese Investition mit einem Darlehen über gleicher Höhe. Der Zinssatz dieses Darlehen beträgt 1,4% und die Laufzeit 20 Jahre. Getilgt wird in gleichbleibenden Raten mit 500.000€ im Jahr.
Die Zinsaufwendungen über die komplette Laufzeit werden 1,4 Mio.€ betragen. Seit dem Start der Anleihe hat die Stadtsparkasse Wedel 4,5 Mio. € Zinsen an die Stadt Wedel gezahlt. Jeweils 600.000€ für die Jahre 2016-2022 plus einer halben Ausschüttung im Jahr 2015.
Bei Betrachtung der Ertragsrechnung ist diese Investition daher bereits jetzt ein Erfolg. Daran ändern die ausgebliebenen Zinszahlungen in den Jahren 2023 und 2024 nichts.
Die mit der Investition einhergehenden möglichen Risiken wurden damals ebenfalls betrachtet, insbesondere ein Totalverlust der Anleihe, falls die Sparkasse in die Insolvenz rutscht. Das Investment erfolgte allerdings nicht bei irgendeiner unbekannten Hochrisikobank, sondern bei unserer örtlichen Sparkasse, deren Finanzen grundsolide und gesund waren und sind und schon damals die strengen Eigenkapitalvorschriften nach dem internationalen Bankenstandard Basel III erfüllten. Zudem ist die Sparkasse über die Sicherungssysteme der Sparkassenorganisation in Schleswig-Holstein und Deutschland abgesichert, so dass das Risiko eines Totalverlusts des städtischen Investments als gering eingestuft wurde.
(Die Zahlen stammen vom Fachdienst Finanzen.)