Jahresberichts 2024 der Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Stadt Wedel

 

Im Jahr 2024 hat Kerstin Dietrich ihr Amt als ehrenamtliche Beauftragte für Menschen mit Behinderung in Wedel mit großem Engagement weitergeführt. Die öffentliche Sprechstunde, die freitags von 10 bis 12 Uhr nach vorheriger Vereinbarung stattfand, wurde von Bürgerinnen und Bürgern erneut intensiv genutzt. Insgesamt fanden 40 persönliche Sprechstunden im Rathaus statt, ergänzt durch drei Termine im Homeoffice. Das bewährte Angebot eines geschützten Raumes ermöglichte erneut vertrauensvolle Gespräche. Thematisch reichten die Anliegen von Fragen zur Schwerbehinderung, dem Ausweisverfahren (inkl. Antrag, Verlängerung und Widerspruch), über die Bewältigung von Krankheit und Reha bis hin zu praktischen Problemen wie Wohnungsangelegenheiten, barrierefreie Toiletten, Freizeitangebote, Arbeitsplatzsuche oder Schwierigkeiten im Bildungs- und Verwaltungsbereich. Auch Themen wie Queerness in Verbindung mit Behinderung wurden angesprochen.

Neben den Gesprächen im Rathaus wurden sechs Hausbesuche sowie neun Begehungen im öffentlichen Raum durchgeführt – etwa an Bahnhöfen, Straßen oder beim Hafenfest – um Barrieren vor Ort zu begutachten. Die Anliegen wurden an die jeweils zuständigen Stellen weitergeleitet, befinden sich teilweise noch in Bearbeitung. Beispielhaft seien drei Fälle genannt: Eine Wohnungssuche für eine betroffene Bürgerin blieb trotz mehrfacher Anläufe bislang erfolglos. Ein Treffen mit Wedel Marketing und dem Veranstalter des Hafenfestes führte zu konkreten Verbesserungen bei der Barrierefreiheit kommender Veranstaltungen. Und im Bereich Spielplätze ist eine erneute Begehung mit Eltern und Stadtvertretern für 2025 vorgesehen, nachdem 2024 geplante Schließungen zu Verzögerungen führten.

Besondere Aufmerksamkeit galt dem Zustand öffentlicher Toiletten. So wurde unter anderem für das Rathaus eine automatische Tür oder alternative Zugangsregelung beantragt, da die bestehende Lösung insbesondere für Rollstuhlfahrende unzumutbar sei. Die Toilette am Hafen im Container war ebenfalls nicht barrierefrei nutzbar und wurde inzwischen geschlossen.

Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt war die Zusammenarbeit mit dem Landesförderzentrum Sehen Schleswig und dem Fachdienst Bildung, Kultur und Sport zur Einführung der NaviLens-App, die Menschen mit Sehbeeinträchtigung hilft, sich digital unterstützt im öffentlichen Raum zu orientieren. Ein Treffen mit dem Anbieter NaviLens ist für 2025 geplant.

Die taktile Beschilderung von Schulen wurde ebenfalls weiterverfolgt. Die Altstadtschule wurde bereits ausgestattet, ein Gespräch mit der Staatskanzlei ist für 2025 vorgesehen. Die Initiative wurde unter anderem durch Herrn König und Herrn Rüdiger (SPD) unterstützt, konnte jedoch mangels Zustimmung im UBF noch nicht vollständig umgesetzt werden.

Auch auf Kreisebene war Frau Dietrich aktiv: Bei mehreren Netzwerktreffen mit anderen Beauftragten für Menschen mit Behinderung im Kreis Pinneberg wurden u. a. rechtliche und strukturelle Fragen diskutiert, etwa zur Zumutbarkeit von Stellungnahmen zu Bauanträgen oder zur neuen Ansprechstelle „einfach teilhaben“ in Elmshorn. Dabei wurde deutlich, dass der Umfang und die Vielfalt ehrenamtlicher Aufgaben oft den ursprünglich vorgesehenen Rahmen sprengen. Probleme wie lange Wartezeiten auf Schwerbehindertenausweise, Wohnungssuche oder mangelnde Barrierefreiheit im ÖPNV bleiben auch im Kreisgebiet zentrale Themen.

Abschließend zieht Kerstin Dietrich ein positives Fazit: Das Jahr war geprägt von zahlreichen Gesprächen, häufig konnten Anliegen direkt geklärt werden. Die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen im Rathaus funktionierte auch 2024 sehr gut. Kontaktaufnahme ist weiterhin telefonisch, per E-Mail oder über die Website möglich – auch außerhalb der festen Sprechzeiten.

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    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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    Fest steht, das das Gelände im jetzigen Zustand einen Schandfleck darstellt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Wenn DHL in Wedel investieren möchte, wird doch sicherlich so etwas wie eine Machbarkeitsstudie existieren,auf die man aufbauen könnte. Es ist doch so: Ohne zusätzliche Steuereinnahmen kein Raum fü[…]
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