Seniorenbüro Wedel – Jahresbericht 2024/2025

Das Seniorenbüro der Stadt Wedel ist zentrale Anlaufstelle für ältere Menschen und ihre Angehörigen. Es berät zu Themen wie Rente, Pflege, Vorsorge und Teilhabe und trägt wesentlich dazu bei, Isolation und Vereinsamung im Alter zu verhindern. Der Bericht 2024/2025 zeigt, wie vielfältig die Aufgaben sind – von persönlicher Beratung bis zur Entwicklung neuer Angebote für eine aktive und vernetzte Seniorengemeinschaft.

Qualifikation und Arbeitsschwerpunkte

Das Seniorenbüro wird von einem Sozialarbeiter (M.A.) mit elf Jahren Berufserfahrung in der Seniorenfürsorge geleitet. Zusätzliche Fortbildungen in Rentenrecht (SGB XI), Betreuungsrecht (BtG) und Demenz sichern die fachliche Qualität.

Die Arbeitsschwerpunkte reichen von individueller Beratung bis hin zu Netzwerk- und Projektarbeit:

  • Beratung von Senior:innen und Angehörigen
  • Case Management mit Sozialdienst, Polizei, Behörden und Krankenhäusern
  • Regelmäßiger Austausch mit Pflegeheimen und ambulanten Diensten
  • Rentenberatung und Rentenanträge als kommunale Pflichtaufgabe
  • Fachliche Begleitung des Seniorenbeirates
  • Öffentlichkeitsarbeit und institutionelle Vernetzung
  • Koordination der Ehrenamtsinitiativen Lückenfüller und Seniorenmobil
  • Einwerbung öffentlicher Mittel zur Förderung von Teilhabe und Engagement
  • Interne Ansprechperson für Pflegethemen im Rathaus

Demografische Entwicklung in Wedel

Wedel zählt derzeit 35.882 Einwohner:innen, davon sind 12.067 über 60 Jahre alt – ein Anteil von 33,6 %. Diese Bevölkerungsgruppe wuchs gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,4 %. Besonders stark vertreten sind die über 80-Jährigen: 3.498 Personen, darunter 2.118 Frauen und 1.380 Männer. Ihr Anteil ist leicht rückläufig (–1,7 %).

Beratungssituation 2024/2025

Zwischen September 2024 und September 2025 fanden im Seniorenbüro rund 1.800 Beratungen statt – telefonisch, persönlich oder als Hausbesuch.

Montag und Dienstag: durchschnittlich sieben Langzeitberatungen zur Rentenantragstellung, zehn Telefonate und drei Hausbesuche.
Mittwoch und Donnerstag: jeweils etwa 15 Vor-Ort- und 15 Telefonberatungen.
Freitag: durchschnittlich fünf telefonische Beratungen.

Damit bleibt das Seniorenbüro eine feste Größe im sozialen Hilfesystem der Stadt. Besonders gefragt waren 2024/2025 Rentenfragen, Unterstützung bei Vorsorgevollmachten, Demenzberatung und Hilfen gegen Einsamkeit.

Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen

Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die enge Kooperation mit anderen Organisationen und Projekten im Rathausumfeld:

  • Betreuungsverein: Beratung und gemeinsame Erstellung von Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen.
  • BIVA: Unterstützung bei Rechten von Bewohner:innen in Pflegeheimen und betreuten Wohnformen.
  • EUTB: Beratung zu Teilhabeleistungen und sozialrechtlichen Ansprüchen.
  • Lückenfüller: Hilfe beim Verstehen von Behördenpost, Formularen und Technikfragen; Verwaltung des DRK-Fonds „Menschen helfen Menschen“.
  • Seniorenmobil: Organisation von Tagesveranstaltungen und Ausflügen.
  • Rentenberatung: Begleitung durch Versichertenberater:innen der Deutschen Rentenversicherung zu Altersrente und Versicherungsverläufen.

Projekte und Entwicklungen 2024/2025

Das Berichtsjahr war geprägt von zahlreichen Initiativen, die das Leben älterer Menschen in Wedel bereichern und erleichtern:

  • Fortsetzung der Landesförderung im Rahmen der Engagementstrategie 2023–2025
  • Mitarbeit an der Gesamtstrategie Ehrenamt 2026–2028
  • Start des Stadtportals „Integreat“ zur digitalen Information und Teilhabe
  • Durchführung des Kompaktkurses Demenzpartner und der Comicausstellung „Demensch“ zur Aufklärung über Demenz
  • Kooperationsvereinbarung mit dem Netzwerk Demenz Kreis Pinneberg
  • Etablierung des Frühstücksformats „Gemeinsam statt einsam“
  • Einführung des Bewegungsprojekts „AufLeben“ mit Bewegungskalender
  • Enge Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat

Ausblick 2026

Für das Jahr 2026 setzt das Seniorenbüro seine Entwicklung fort. Geplant ist die vollständige Etablierung des Stadtportals „Integreat“, das Senior:innen und Angehörigen niedrigschwellig Zugang zu Informationen und Angeboten bietet.

Außerdem sollen neue Fördermittel im Rahmen der Gesamtstrategie Ehrenamt beantragt werden, um freiwilliges Engagement weiter zu stärken und das Netzwerk aus Haupt- und Ehrenamt in Wedel dauerhaft zu sichern.

Verfasst von Marcel Bauermeister, Leiter des Seniorenbüros Wedel.

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    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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    Worauf beruht die Annahme, das sich kein Investor für ein privat betriebenes Bad finden würde ?  
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 07:27
    Fest steht, das das Gelände im jetzigen Zustand einen Schandfleck darstellt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Wenn DHL in Wedel investieren möchte, wird doch sicherlich so etwas wie eine Machbarkeitsstudie existieren,auf die man aufbauen könnte. Es ist doch so: Ohne zusätzliche Steuereinnahmen kein Raum fü[…]
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    Renate Palm kommentierte auf Freitag, 21. März 2025 20:04
    Ein Hinweis. Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden auch die Arbeitsverträge übernommen. Eine Kündigung der Arbeitnehmer ist rechtlich selten durchsetzbar.