Stellenplan 2026/2027 – Konsolidierung mit klaren Schwerpunkten

Der neue Stellenplan für die Jahre 2026 und 2027 zeigt deutlich, wie eng die Personalpolitik mit der Haushaltssicherung 2028 verknüpft ist. Während in vielen Bereichen Stellen reduziert oder zusammengelegt werden, setzt die Stadt zugleich gezielt neue Schwerpunkte – vor allem dort, wo gesetzliche Vorgaben und wachsender Bedarf keine Alternative zulassen.

Große Linie

  • Einsparungen dominieren: Insgesamt ergibt sich ab 2026 ein Konsolidierungseffekt von rund 388.000 Euro.
  • Weitere Schritte folgen: Ab 2027 kommen zusätzliche Einsparungen von knapp 90.000 Euro, ab 2028 noch einmal rund 65.000 Euro hinzu.
  • Gezielte Verstärkungen: Dort, wo neue Rechtsansprüche greifen – insbesondere in der Ganztagsbetreuung – werden zusätzliche Stellen geschaffen, die weitgehend durch Fördermittel und Elternbeiträge gegenfinanziert sind.

Neue Stellen und Aufstockungen

 

  • Musikschule: Eine bisher auf Honorarbasis geleistete Tätigkeit (musikalische Früherziehung in Kitas) wird in eine feste Stelle umgewandelt. Damit sollen rechtliche Unsicherheiten vermieden werden.
  • Altstadtschule: Zusätzliche Springerkräfte sollen Engpässe abfangen, da die vorhandenen Kapazitäten aufgrund hoher Krankheitsvertretungen nicht mehr ausreichen.
  • Moorwegschule: Zwei neue Gruppen in der Schulkindbetreuung werden eingerichtet. Hier zeigt sich der wachsende Druck durch den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026.

 

Diese zusätzlichen Stellen verursachen nominell höhere Personalkosten, sind aber fast vollständig durch Fördermittel und Elternbeiträge gedeckt.

Streichungen und Kürzungen

Deutlich umfassender fällt die Liste der Einsparungen aus:

  • Sozialhilfe/Wohnen: Mehrere kleinere Stellenanteile entfallen oder werden zusammengelegt. Hintergrund sind sinkende Fallzahlen und organisatorische Straffungen.
  • Jugendzentrum/Streetwork: Eine ganze Stelle im Kinder- und Jugendzentrum wird gestrichen, ebenso die bisher geförderte Streetworker-Stelle.
  • Schulsozialarbeit: Eine volle Stelle entfällt, da keine Fördermittel in Sicht sind.
  • Reinigung: Mehr als zwei volle Stellen werden ab 2027 abgebaut, weil die Reinigung künftig extern vergeben werden soll.
  • Nachhaltigkeit und Mobilität: Aus drei Stellen (Klimaschutz, Mobilitätsmanagement und Umweltschutz) soll eine Leitstelle „Nachhaltigkeitsmanagement“ entstehen. Das reduziert den Gesamtumfang, bündelt aber zugleich Aufgaben.
  • Verwaltung allgemein: Mehrere kleine Anteile in zentralen Diensten, Geschäftsbuchhaltung und Poolstellen werden gestrichen.

Umstrukturierungen und Neubewertungen

Daneben gibt es eine Vielzahl an Anpassungen, die nicht primär der Haushaltskonsolidierung dienen, sondern der korrekten tariflichen Abbildung oder organisatorischen Klarheit. Dazu gehören:

  • Verschiebungen von Stellen zwischen Fachdiensten (z. B. Rathausinformation, Standesamt, Wohngeld).
  • Neubewertungen, die teilweise zu Einsparungen (z. B. Herabstufung von EG 7 auf EG 6) oder Mehrkosten (z. B. Anpassungen im Bauhof) führen.
  • Zusammenfassungen, etwa beim neuen Nachhaltigkeitsmanagement, das Klimaschutz, Mobilität und Umweltschutz integriert.

Politisch bereits beschlossene Stellen

Einige Positionen im Stellenplan sind direkte Folge von Ratsbeschlüssen aus 2025, darunter:

  • die neue Stabstelle Wirtschaftsförderung,
  • zusätzliche Gruppen in der Altstadtschule.

Diese Maßnahmen waren bereits im Haushalt 2025 finanziell berücksichtigt und schlagen daher jetzt nicht erneut zu Buche.

Fazit

Der Stellenplan 2026/2027 verdeutlicht, dass die Haushaltssicherung 2028 nicht allein über Kürzungen läuft. Zwar wird in vielen Bereichen gespart, doch gleichzeitig investiert die Stadt gezielt in Zukunftsaufgaben wie Ganztagsbetreuung und Bildung. Entscheidend wird sein, ob die Balance gelingt: den Haushalt spürbar zu entlasten, ohne die Qualität öffentlicher Leistungen zu stark einzuschränken.

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    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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