Die Umsetzung der Haushaltskonsolidierung in Wedel kommt schrittweise voran. Mit dem Ziel, bis 2028 eine Ergebnisverbesserung von rund 9,6 Millionen Euro jährlich zu erreichen, wurden 30 Maßnahmen auf den Weg gebracht – von der Kürzung freiwilliger Leistungen über strukturelle Veränderungen bis hin zur Generierung zusätzlicher Einnahmen. Die aktuelle Mitteilung der Verwaltung zeigt: Erste Ergebnisse sind sichtbar, doch in vielen Bereichen ist weiterhin intensive Arbeit nötig.
Einige Maßnahmen konnten bereits vollständig abgeschlossen werden. Dazu zählt die globale Ausgabenkürzung, die in den Haushaltsansätzen für 2025 bereits umgesetzt ist. Auch bei den Zuschüssen an die freien Träger der Kindertagesstätten ist Klarheit geschaffen: Seit dem 1. Januar 2025 werden keine Add-on-Leistungen mehr bezuschusst. Ebenfalls abgeschlossen ist die Maßnahme zum Wohngeld – sie entfällt, da es sich um eine Landesaufgabe handelt.
In anderen Bereichen laufen aktuell Projektentwicklungen oder bereits konkrete Arbeitsphasen. So hat im Bereich der Personalaufwendungen ein erster Austausch zwischen den Verwaltungsbereichen stattgefunden, eine projektbegleitende Aufgabenkritik soll folgen. Die Projektgruppen zur Verwaltungssteuerung und zur Reduzierung von Gebäudenutzung sind ebenfalls gestartet. In beiden Fällen handelt es sich um fortlaufende Prozesse, die langfristig angelegt sind.
Im Gebäudemanagement wurden erste Belegungspläne gesammelt, eine erste Entscheidungsvorlage zur Mehrfachnutzung und möglichen Aufgaben einzelner Gebäude soll in Kürze dem Rat vorgelegt werden. Bei der Parkraumbewirtschaftung wurden wirtschaftliche Prüfaufträge vergeben – deren Umsetzung hängt jedoch von Investitionen im Haushalt 2026 ab.
Die Einsparziele in Bildungs-, Sozial- und Kultureinrichtungen sind unterschiedlich weit entwickelt. Für Musikschule, VHS und Stadtbücherei fanden die ersten Sitzungen statt, in denen mögliche Einsparpotenziale identifiziert wurden. Insbesondere bei der Stadtbücherei hofft man auf steigende Förderzuschüsse vom Landesverband. Auch in der Schulkindbetreuung, der Jugendarbeit, im Stadtteilzentrum, im Kinder- und Jugendzentrum sowie bei der Einrichtung „Die Villa“ laufen Gespräche zur Überarbeitung von Konzepten oder zur Erhöhung von Einnahmen. Bei den Spielplätzen wurden bereits Einsparpotenziale identifiziert.
Einige Maßnahmen sind stark von äußeren Rahmenbedingungen abhängig. So zum Beispiel beim Thema Schulkinderbetreuung: Hier wird auf überarbeitete Förderrichtlinien des Landes gehofft, die ab 2026 greifen sollen. Auch beim Förderzentrum, bei der Musikschule und VHS könnten durch Raumdoppelnutzung oder Standortverlagerungen deutliche Einsparungen erzielt werden, deren Umsetzung jedoch sorgfältiger Planung bedarf.
In einzelnen Bereichen zeichnen sich noch keine konkreten Umsetzungen ab. Dazu zählt etwa die mögliche Steuererhöhung – sie wird ausdrücklich nur als letzte Maßnahme in Betracht gezogen, sollte der Erfolg der anderen Projekte nicht ausreichen. Auch ein Austausch zur Rolle der Stadtsparkasse ist erst für den Herbst angekündigt.
Insgesamt zeigt der Bericht: Die Verwaltung hat einen klaren Fahrplan, der Schritt für Schritt abgearbeitet wird. Doch es wird auch deutlich, dass viele Maßnahmen komplex sind, intensive Abstimmungen erfordern und Zeit brauchen. Der Weg zur Haushaltskonsolidierung ist damit zwar in Bewegung – aber längst noch nicht am Ziel. Entscheidend wird sein, dass die geplanten Einsparungen und Strukturveränderungen nicht nur beschlossen, sondern auch konsequent umgesetzt werden.