Stadtteilzentrum „mittendrin“: Neubau-Idee mit Sozialwohnungen im Gespräch

Die Diskussion um die Zukunft des Stadtteilzentrums „mittendrin“ in Wedel nimmt an Fahrt auf. Das Gebäude aus den 1950er Jahren gilt als stark sanierungsbedürftig – eine Instandsetzung wäre laut Verwaltung aufwendig und teuer. Vor dem Hintergrund des strikten Sparkurses prüft die Stadt daher Alternativen.

Zwei Artikel des shz vom 11. und 18. Juli 2025 berichten über ein konkretes Angebot, das der Stadtverwaltung und den Ratsfraktionen vorgelegt wurde. Der Investor Rehder Wohnungsbau schlägt darin vor, das Grundstück zu kaufen, den Altbau abzureißen und einen fünfgeschossigen Neubau zu errichten. Das Konzept: Im Erdgeschoss rund 300 Quadratmeter Fläche für das Stadtteilzentrum und ggf. ergänzende Ladenflächen, darüber 22 Wohnungen, davon 20 als geförderter Wohnraum mit einer Kaltmiete von 6,50 €/m².

Die Stadt könnte die Erdgeschossflächen langfristig anmieten. Rehder bietet laut Bericht einen Kaufpreis von 500.000 Euro, trägt Abriss- und Baugrundkosten und nennt als Voraussetzung unter anderem eine Befreiung von Infrastrukturabgabe und Stellplatzverpflichtung.

Bürgermeisterin Julia Fisauli-Aalto bezeichnete das Modell in einem Interview als mögliche „Win-win-Situation“: Der soziale Charakter des Zentrums bliebe erhalten, gleichzeitig entstünde dringend benötigter Wohnraum – ohne dass die Stadt selbst bauen müsste. Auch ein Modell auf Basis einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) sei laut Verwaltung denkbar.

Kritik und offene Fragen

Politisch ist die Idee umstritten. Die Grünen lehnen einen Verkauf des Grundstücks ab. Sie sprechen sich stattdessen für eine Lösung über Erbbaurecht oder Pacht aus – etwa mit einer Genossenschaft –, um Einfluss und Eigentum in städtischer Hand zu halten. „Wedel hat nicht mehr viele Grundstücke“, so Fraktionschefin Dagmar Süß.

Eine Entscheidung ist bisher nicht gefallen. Sollte sich Verwaltung und Politik grundsätzlich für einen Verkauf entscheiden, müsste eine öffentliche Ausschreibung erfolgen. Auch andere Modelle – etwa ein städtischer Neubau an anderer Stelle – sind bislang nicht ausgeschlossen.

Quellen

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    Thomas Fritz kommentierte auf Sonntag, 13. April 2025 09:00
    Ich finde die Ansiedelung von DHL gut und würde das gerne so beschloßen sehen. Die Idee eines zusätlichen EDEKA sehe ich skeptisch. Was garantiert uns das der Eigentümer nich EDEKAs an anderen Stellen in Wedel dafür schließt. Der EDEKA in den Welau-Arkaden wäre ein Ankermieter sein weggeang würde der Bahnhofstraße[…]
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 20:32
    Da stimme ich Ihnen in weiten Teilen zu – insbesondere was die Notwendigkeit angeht, diesen „Schandfleck“ endlich sinnvoll zu entwickeln. Eine wirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren, ist aus Sicht der CDU absolut wünschenswert. Was mögliche Ansiedlungen wie DHL betrifft: Bisher liegen uns[…]
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    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung zum Artikel – auch wenn der Ton wieder einmal mehr auf Provokation als auf konstruktiven Austausch abzielt. Ich möchte dennoch auf Ihre Punkte eingehen: Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt? Ein Großteil der neuen Stellen resultiert aus rechtlichen Verpflichtungen. Ein Teil der nicht[…]
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    Die Annahme ergibt sich direkt aus den im Artikel genannten Punkten.
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    Jan Luechau kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 19:30
    Vielen Dank für den Hinweis – völlig richtig: Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden die Arbeitsverhältnisse in der Regel unverändert übernommen. Das schränkt natürlich auch die „Flexibilität“ eines möglichen privaten Betreibers deutlich ein und ist ein weiterer Grund, warum die Übernahme eines defizitären Betriebs w[…]
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    Warum wird das Personal in der Verwaltung aufgestockt.? Warum investiert die Stadtsparkasse in Holm und nicht in Wedel? Warum wird die Sparkasse nicht zu Geld gemacht? Letztendlich wundert mich auch folgendes: Wo war die CDU in den letzten 12 Jahren? Soweit ich mich erinnere, wurde Niels Schmidt urch die CDU[…]
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    Worauf beruht die Annahme, das sich kein Investor für ein privat betriebenes Bad finden würde ?  
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    Frank fuchs kommentierte auf Samstag, 22. März 2025 07:27
    Fest steht, das das Gelände im jetzigen Zustand einen Schandfleck darstellt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, dort ein Unternehmen anzusiedeln. Wenn DHL in Wedel investieren möchte, wird doch sicherlich so etwas wie eine Machbarkeitsstudie existieren,auf die man aufbauen könnte. Es ist doch so: Ohne zusätzliche Steuereinnahmen kein Raum fü[…]
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    Renate Palm kommentierte auf Freitag, 21. März 2025 20:04
    Ein Hinweis. Bei einem Betriebsübergang nach § 613a BGB werden auch die Arbeitsverträge übernommen. Eine Kündigung der Arbeitnehmer ist rechtlich selten durchsetzbar.