Die Botschaft der Kommunalaufsicht ist eindeutig: Wedel steht finanziell am Abgrund. Ein strukturelles Defizit in Millionenhöhe, rapide schwindendes Eigenkapital, eine Verschuldung, die weit über dem Landesdurchschnitt liegt – und ein Kassenkreditbestand, der fast den gesamten kommunalen Dispo-Rahmen Schleswig-Holsteins ausschöpft.
Trotzdem wurde der Haushalt 2025 genehmigt. Aber nur unter der klaren Voraussetzung, dass der eingeschlagene Weg der Haushaltskonsolidierung konsequent weitergeführt wird – ohne faule Kompromisse, ohne Rückschritte, ohne Verzögerung.
Es gibt keine Spielräume mehr
Die Erwartung der Aufsichtsbehörde ist unmissverständlich:
- Jeder Euro muss künftig doppelt hinterfragt werden.
- Jede Leistung, jede Förderung, jede städtische Aufgabe steht auf dem Prüfstand.
- Jede Maßnahme der Haushaltssicherung 2028 muss konkretisiert, beschlossen und umgesetzt werden – nicht irgendwann, sondern jetzt.
Wer glaubt, man könne sich aus der Lage „herauswarten“ oder mit symbolischen Einsparungen ein strukturelles Defizit von über 50 Millionen Euro in den Griff bekommen, verkennt die Realität.
Der politische Auftrag ist klar
Die Haushaltssicherung 2028 ist kein optionales Strategiepapier – sie ist der Preis für das finanzielle Überleben unserer Stadt. Ohne ihre Umsetzung wird es keine Genehmigung für den Haushalt 2026 geben. Und ohne genehmigten Haushalt steht die Stadt faktisch still: keine Investitionen, keine neuen Projekte, keine Handlungsspielräume – nicht für die Politik, nicht für die Verwaltung und nicht für die Bürgerinnen und Bürger.
Verantwortung bedeutet: Kurs halten – auch wenn es wehtut
Konsolidierung ist unangenehm. Sie verlangt Einschnitte. Sie führt zu Diskussionen. Aber sie ist notwendig. Wer jetzt Ausnahmen fordert, Privilegien verteidigt oder neue Ausgaben ins Spiel bringt, spielt mit der Zukunft dieser Stadt.
Wir haben die Chance, Wedel wieder auf stabile Füße zu stellen – aber nur, wenn wir den begonnenen Weg auch entschlossen zu Ende gehen.